EigenerText: Die Fähigkeit Interesse und Begeisterung zu entwickeln als Basis für soziale Beziehungen

neuer Text

Aktive Freizeitgestaltung… – wird doch total überbewertet. Fernseher, facebook, what’s app, youtube, instagram – das moderne Freizeitprogram, ist das nicht ein erfülltes Leben? Es ist zumindest ein gefülltes Leben, dass sich sehr viel mit dem Leben anderer Beschäftigt, auf Passivität aufbaut, und sich damit beschäftigt was andere von mir denken und mit der Frage warum das Leben anderer interessanter und glücklicher scheint. Diese moderne Freizeitgestaltung führt dann irgendwie zu dem Punkt, an dem man sich alleine und unglücklich fühlt. Warum das so ist – eine viel gestellte Frage – die sich beantworten lässt. Das Schlüsselwort ist aktive Freizeitgestaltung. Klingt langweilig und banal ist es aber absolut nicht, ich kann euch sagen warum.

(mit Beziehung meine ich jede Form sozialer Bindung, also Freundschaft, Partnerschaft, Familie…)

Interesse schafft Anknüpfungspunkte

iphone-676767_1280Grundlegend für zwischenmenschliche Beziehungen sind – Interesse an einander – Begegnungsmöglichkeiten durch gemeinsame Interessen – Austausch/Kommunikation über das was einen beschäftigt und interessiert – das teilen von Emotionen durch gemeinsame Erlebnisse und das Abstimmen des eigenen Verhaltens auf die Bedürfnisse des anderen. Um also erstmal jemanden kennen zu lernen und mehr mit einander zu tun zu haben, muss von beiden Seiten Interesse am anderen da sein. Und Interesse für andere Menschen entwickeln wir in erster Linie, wenn der/die andere positiv für uns selbst ist, weil er/sie viel weiß über das Leben, wertschätzend und an uns interessiert ist, etwas gut kann, als Mensch kompetent – also ein Vorbild ist, viele soziale Kompetenzen hat die man durch Imitation lernen kann etc.

Das heißt die Beziehung mit uns muss unserem Gegenüber irgendeinen Nutzen oder Gewinn bringen, damit der andere daran interessiert ist. Wenn wir vielfälltige Erfahrungen in unserem Leben gemacht haben, viel wissen, besonders empathisch und offen für das emotionale Erleben anderer sind, gemeinsame Ziele verfolgen, über relevante Informationen verfügen – kurz, wenn wir Lebenskompetenz in verschiedensten Bereichen weiter geben können und den anderen dabei unterstützen können das eigene Leben positiver zu gestalten oder zu erleben, dann interessieren sich andere für uns.

Je vielseitiger unsere eigenen Interessen sind, desto mehr Lebenskompetenz entwickeln wir selbst, da wir einfach vielseitigere Erfahrungen machen, vielseitigeres Wissen sammeln, vielseitigere Kontakte knüpfen und eine differenziertere Weltsicht haben – alles Aspekte von denen andere Menschen profitieren können und die als Anstoß für Kontakt dienen können.

Aktivität bringt Begegnungen

Um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, ist es notwendig ihnen zu begegnen. Wenn wir rausgehen, verschiedene Hobbys haben, Sport machen, in einem Verein aktiv sind oder ehrenamtlich tätig sind, schafft das viele Begegnungsmöglichkeiten. Wenn wir uns an einem Ort länger oder regelmäßig sehen, z.B. weil wir dort gemeinsam Sport machen, dann erhöht das die Wahrscheinlichkeit für eine Kontaktaufnahme. Sitzen wir nur in unserer Wohnung, können wir höchstens im Internet Leute kennen lernen, doch die Qualtität virtueller Kontakte ist nicht vergleichbar mit echten Kontakten. Wer also seine Freizeit nur passiv gestaltet und bei youtube rumhängt, Fern sieht oder einfach zu Hause bleibt, der umgeht zwar jedes Risiko einer peinlichen oder unangenehmen Situation, vertut damit aber auch jede Chance auf Kontakt mit tollen Menschen.

Wer rausgeht, verschiedene Hobbys an vielen verschiedenen Orten wahrnimmt, aktiv in der Gemeinde tätig ist… und interessiert an Neuem und vorallem unvoreingenommen gegenüber unbekannten Aktivitäten ist, der wird immer neue Begegnungen haben, mit vielen verschiedenen und interessanten Menschen, und damit Potential, also die Basis, für viel positive Beziehungen schaffen.

Vielseitiger Austausch schafft eine gemeinsame Identität

we-761801_1280

Wenn wir uns mit anderen Menschen über ihre Interessen, ihre Weltsicht, soziale Sachverhalten, über ihre Familie, Emotionen, Ziele, Wünsche, Hobbys, Werte, Träume etc. austauschen, dann lernen wir einander sehr gut kennen. Dieser Austausch baut jedoch auf Vertrauen auf und Vertrauen bringen wir einander nur entgegen wenn der Gegenüber unsere Bedürfnisse und Befindlichkeiten in seinem Verhalten berücksichtigt. Durch das Austauschen von Meinungen, Erfahrungen… beeinflussen wir uns in unseren Einstellungen gegenseitig und passen uns dadurch immer ein Stück weit aneinander an, da wir das Wissen des anderen ein Stück weit in uns aufnehmen. Je vielseitiger unsere Erlebnisse sind, desto mehr gibt es das wir teilen – über das wir uns austauschen können. Wenn wir uns für nichts interessieren, immer das Gleiche machen und ständig nur über das Gleiche reden, dann langweilt das beide Seiten irgendwann und die Euphorie für den anderen nimmt ab, womit die Beziehung einzuschlafen droht. Das heißt um eine Beziehung welcher Art auch immer – Freundschaft, Partnerschaft – interessant und warm zu halten ist es notwendig, dass wir selbst neue Erfahrungen machen, vielfältige Erlebnisse haben, neues Wissen erwerben und uns durch all diese Aspekte auch weiter entwickeln. So können wir immer Neues Teilen, was uns einander nahe bringt. Denn wenn nichts Neues dazu kommt, haben wir irgendwann dem anderen alles vermittelt was wir ihm geben können, womit unser Nutzen für den Gegenüber sinkt und der Gegenüber das Interesse zu verlieren droht (das gilt für beide Seiten). Für eine gemeinsame Identität ist es also wichtig für einander immer interessant zu bleiben, sonst stellt der andere keine Fragen mehr womit die Kommunikation einschläft. Gleichzeitig ist es aber auch Voraussetzung für tiefe Beziehungen mit einer gemeinsamen Identität, dass man sich öffnen und das teilen kann, was einen Beschäftigt und was in einem vor geht.

Gemeinsame Erlebnisse verbinden

Gerade wenn wir gemeinsam intensive Emotionen teilen verbindet das Menschen besonders stark. Und gemeinsame Emotionen erleben wir in erster Linie, wenn wir ähnliche Erfahrungen und Erlebnisse machen oder für ähnliche Sachen brennen. Wenn wir hingegen nicht aktiv sind und unsere Freizeitgestaltung keine starken Emotionen auslöst oder wir immer nur das Gleiche zusammen machen, dann wird das wenig verbinden. Das kann sogar soweit gehen, dass wir zwar gemeinsam etwas tun – das einer Routine folgt und immer das Selbe ist – uns dabei aber alleine fühlen, da wir keine starken positiven Emotionen erleben die wir teilen könnten. Dann ist dieses Miteinander kein Zugewinn und es beginnt ein Sehnen nach etwas anderem. Das heißt langfristige emotionale Verbundenheit braucht vielseitige gemeinsame Erlebnisse.

Gerade wenn wir selbst uns für etwas begeistern und für etwas brennen und dies mit jemand anderem teilen, dann fühlen wir uns mit dem anderen verbunden. Wenn der andere auch seine Begeisterung/Interessen mit uns teilen kann, dann ist diese Verbundenheit wechselseitig. Das heißt wir sollten ein aktives Interesse an den Dingen, Tätigkeiten, der Welt und den Menschen entwickeln und versuchen uns für verschiedene Freizeitgestaltung zu begeistern. Denn durch geteilte Langeweile, Trägheit und Passivität hat sich glaube ich noch niemand verbunden gefühlt.

Je vielseitiger die Freizeitgestaltung desto vielseitiger die sozialen Kontakte

Wir stellen fest, wer seine Freizeit alleine, daheim, immer gleich und passiv verbringt, der schafft keine guten Voraussetzung für erfüllende soziale Beziehungen. Viel sinnvoller ist es sich auf Neues einzulassen, hier unvoreingenommen zu sein um so Begeisterung zu entwickeln, neue Kontaktmöglichkeiten zu schaffen und um so auch immer neue Erfahrungen zu machen die Beziehungen spannend halten.

Wer eine vielseitige Freizeitgestaltung hat, der hat eine breite Basis um Menschen kennen zu lernen und Beziehungen zu schaffen, wer nur ein Hobby hat, lernt nur eine bestimmte Sorte Menschen kennen, die vielleicht für bestimmte Bereiche des Lebens hilfreich sind, wer aber für jedes Erlebnis, für jedes Thema den richtigen Ansprechpartner möchte oder für jede Situation die richtige Person um gemeinsam Zeit zu verbringen, der braucht vielfälltige soziale Kontakte und hierfür muss man selbst die Basis legen.

Aktive Freizeitgestaltung ist also grundlage für ein erfülltes Leben und hat auch noch den angenehmen Nebeneffekt, dass wir durch aktives Handeln negative Emotionen herunter regulieren können und ein gutes Körpergefühl entwickeln und uns insgesamt zufriedener fühlen.

Ich wünsche euch Mut, hier einfach mal aus den gewohnten Konventionen auszubrechen

 

Zusammenfassung

Soziale Beziehungen brauchen – 1.) Interesse aneinander, das heißt der andere muss in seinen Einstellungen, Verhaltensweisen oder im Umgang mit mir wertvoll für mich sein und anders herum. Je vielseitiger also meine Interessen sind, desto mehr Lebenserfahrung/-kompetenz erwerbe ich die ich mit anderen teilen kann, was mich für andere nützlich/interessant macht; 2.) Begegnung – durch vielseitige Aktivitäten ermöglichen wir uns selbst vielseitige Kontaktmöglichkeiten zu verschiedenen Menschen. Diese Kontakte, je regelmäßiger sie sind desto einfacher, ermöglichen uns die Kontaktaufnahme zu anderen und sind damit die Basis für soziale Beziehungen. Machen wir immer nur das Selbst, begegnen wir immer nur den gleichen Leuten, machen wir immer etwas anderes begegnen wir den gleichen Leuten nie zweimal was die Chancen auf eine Kontaktaufnahme minimiert, machen wir nichts, begegenen wir niemandem, womit Einsamkeit vorprogrammiert ist; 3.) Austausch – dadurch dass ich anderen für sie Interessantes und Relevantes vermitteln kann bin ich eine Lebenshilfe für sie und über den wechselseitigen Austausch vermitteln wir einander eine bestimmte Weltsicht. Je mehr Austausch also statt findet, desto ähnlicher wird man sich, was eine gemeinsame Identität und damit Zugehörigkeit schafft. Je umfassender und persönlich der Austausch desto breiter die Basis der gemeinsamen Identität und desto mehr Nähe entsteht. Allerdings erfordert weitreichender Austausch Vertrauen in den anderen, welches nur entsteht wenn der Gegenüber meine Bedürfnisse und Emotionen in seinem Handeln berücksichtigt; 4.) Gemeinsame Erlebnisse – erleben wir zusammen emotionale Ereignisse, oder teilen Interessen für die wir emotional brennen, dann verbindet das. Teilt jedoch nur einer seine Begeisterung mit während der Andere nicht offen oder interessiert an dem Interesse und der Begeisterung des anderen ist, dann ist die emotionale Verbundeheit nur einseitig, was die Basis für Projektionen darstellt. Teilt man auch immer nur das Gleiche, setzt die Gewöhnung ein und es wird uninteressant. Deswegen sind immer neue gemeinsame Erfahrungen wichtig für jedwede langfristige Beziehung. Und hierfür braucht es vielseitige Aktivität und vorallem die Offenheit/Unvoreingenommenheit Neues auszuprobieren, womit bei dem Titel des Textes sind.

 

euer Johannes Supertrmap


3 Gedanken zu “EigenerText: Die Fähigkeit Interesse und Begeisterung zu entwickeln als Basis für soziale Beziehungen

  1. Es stimmt… Begeisterte Menschen bewirken etwas im Leben anderer. Sie inspirieren die Menschen, denn Leidenschaft ist ansteckend. Leidenschaftliche Begeisterung macht uns beweglicher und lebendiger.

    Gefällt 1 Person

  2. Danke für deinen Kommentar. Du hast vollkommen Recht begeisterte Menschen inspirieren und machen lebendiger… mit ist gerade bei deinem Kommentar aufgefallen, dass ich in dem Artikel nicht erwähnt habe, dass wir selbst aber auch lernen müssen Begeisterung zu entwickeln, was wir wiederum in Beziehungen tun. Man braucht also Begeisterung um soziale Beziehungen zu fördern, aber ohne Soziale Bindungen mit denen wir uns identifizieren oder Personen, die Forbilder für uns sind ist es schwierig Begeisterung zu entwickeln, da Begeisterung dort entsteht, wo wir so werden wollen wie jemand den wir gut finden. Heißt dadurch dass jemand anderes erst irgendetwas super findet finden wir es auch oft super, wenn wir die andere Person super finden etc. Bedingt sich also alles irgendwie gegenseitig^^

    Like

Hinterlasse einen Kommentar