Ja es ist Abend, die Welt dreht sich wie immer und ich hab das Bedürfnis über einen Film zu schreiben, der mich inspiriert und berührt hat. Die Tageszeit, die Tatsache dass ich vor dem Pc sitze, nebenbei Musik höre und kurz bei Facebook vorbei geschaut habe, passt perfekt zu diesem Film.
Das Thema des Films – es geht darum was man aus seinem Leben macht, darum wie die Realität manchmal die eigenen Träume einholt und wie wir damit umgehen. Der Film zeigt die Schwere, die die unglückliche Eigenschaft – sich mit anderen zu vergleichen – mit sich bringt, er zeigt wie es Menschen verändert, wenn sie sich vom Leben betrogen fühlen und sie das Gefühl haben nicht mithalten zu können, das falsche Leben gelebt zu haben oder vor lauter Neid das eigene Leben abgeschrieben haben. Was ist der Unterschied, zwischen Menschen die noch träumen und sich in das Leben stürzen und wo beginnt die langsame Resignation und die Depression? All diese Fragen stellt der Film.
Letztlich ist kein Leben perfekt, zeigt der Film. Jeder hat Phasen im Leben wo es besser oder auch schlechter läuft, wir zufriedener oder unglücklich sind – und meist sehen wir bei unseren Mitmenschen nicht in welcher Phase sie sind oder wie es tatsächlich läuft. Die Oberfläche ist leicht zu gestalten und zu inszenieren, doch letztlich kommt es auf das drauf an, was in uns passiert, auf unsere innere Welt. Diese Innenwelt zu pflegen, zu teilen und zu gestalten, authentisch und ehrlich mit sich selbst und anderen zu sein und so tiefe Begegnungen zu erleben, ist letztlich was unser Leben ausmacht und was uns zufrieden macht.
Handlung des Films – Ein tief in der vermeintlichen Sinnlosigkeit des eigenen Lebens gefangener Hauptcharakter, mitten in der „midlive crisis“ – verkörpert von Ben Stiller, der durch die Collegesuche seines Sohns den „Erfolg“ seines Lebens in Frage stellt und dabei auf ehemalige Studienkollegen trifft. Diese vermeintlichen Freunde, deren Leben er jahrelang nur über die sozialen Medien mitbekommen hat, scheinen für ihn das Leben zu leben, das er verpasst zu haben scheint. Von Selbstzweifeln zernagt, beginnt er sich langsam mit seinem Problem auseinanderzusetzen.
Der Film zeigt sehr schön, dass sich etwas verändert, wenn wir mit anderen darüber sprechen was wir fühlen und anfangen die Gefühle nicht aus falschem Scham zurück zu halten und offen darüber sprechen. Und wenn wir uns überhaupt erst mit dem Konfrontieren was uns herausfordert uns selbst in Zweifel zu ziehen.
Um zufrieden zu bleiben, ist wichtig das wir nicht aufhören im Moment zu leben und uns nicht in unserem Kopf mit unseren Zweifeln, Gedanken… vermauern und so nicht mehr teil nehmen an dem was um uns passiert. Es ist wichtig, dass wir unsere Innenwelt gestalten und dass wir zulassen, dass etwas gut und wichtig sein darf auch wenn es nach außen nichtig wirkt. Zufriedenheit entsteht, wenn wir unsere negativen Gefühle nicht vermeiden, indem wir über ein vermeintliches Problem stundenlang nachdenken, sondern indem wir uns fragen, welches Gefühl wir da erleben, wo es her kommt und dies Gefühl lernen auszudrücken. Sei es die Angst ausgeschlossen zu werden, die Wut über eine Abwertung, die Traurigkeit vergessen worden zu sein oder noch ein anderes Gefühl.
All diese Gefühle kennt jeder Mensch, egal wie erfolgreich oder angesagt er/sie ist. Sich für sich selbst zu interessieren ist notwendig, nicht sich mit den schönen Dingen der anderen zu beschäftigen. Denn was wir darstellen können oder was andere in uns sehen ist nicht das was unser Leben für uns selbst zum Erfolg macht – Erfolg ist wenn wir mit uns selbst zufrieden sind und die Beziehungen genießen können die wir leben und das kann niemand von außen sehen.
euer Johannes Supertramp